Maßnahmen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs
Bei modernen Photovoltaikanlagen wird häufig großes Augenmerk darauf gelegt, einen hohen Eigenverbrauch zu erzielen. Der Eigenverbrauch ist jener Anteil des produzierten Stroms, der selbst im Haushalt verbraucht werden kann. Dadurch erhöht sich die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen, weil weniger teurer Strom aus dem Netz bezogen werden muss.
Optimale Dimensionierung der Photovoltaikanlage
Der erste Schritt in die richtige Richtung beginnt bereits bei der Planung der Anlage. Damit in späterer Folge ein hoher Eigenverbrauchsanteil verwirklicht werden kann, sollte die Leistung der Photovoltaikanlage an den üblichen Stromverbrauch im Haushalt angepasst werden. Bei Neubauten kann auf Plan- bzw. Erfahrungswerte zurückgegfriffen werden.
Pro installiertem Kilowatt-Peak können mit Photovoltaik in Oberösterreich rund 1.000 kWh Strom jährlich erzeugt werden. Diese Menge entspricht bereits etwa einem Viertel des Jahresverbrauchs eines durchschnittlichen österreichischen Haushalts.
Bedarfsgerechte Einteilung des Stromverbrauchs
Ein großer Anteil des produzierten Stroms durch Photovoltaik fällt naturgemäß in die Mittags- und frühen Nachmittagsstunden. In dieser Zeit wäre es demnach besonders sinnvoll Haushaltsgeräte mit hohem Stromverbrauch wie zum Beispiel die Waschmaschine oder den Geschirrspüler zu nutzen. Wenn das Einschalten dieser Geräte manuell nicht möglich oder zu umständlich ist, kann auch eine technische Lösung eingesetzt werden. Mit Zeitschaltungen bzw. intelligenten Steuerungen kann der Betrieb der Haushaltsgeräte geplant werden, wobei die aktuelle Stromlieferung der Photovoltaikanlage berücksichtigt wird. Auf diese Weise können die größten Stromfresser im Haushalt mit selbst erzeugtem Solarstrom betrieben werden.
Ein Stromspeicher schafft mehr Unabhängigkeit
Eine der effektivsten Methoden den Eigenverbrauch zu erhöhen ist das Installieren eines Stromspeichers. Mit einem Speicher kann der erzeugte Strom zwischengespeichert und zeitversetzt genutzt werden.
Die Photovoltaikanlage produziert tagsüber zumeist mehr Strom als im Haushalt verbraucht wird. Mit diesem Überschuss wird der Speicher aufgeladen und wenn zum Beispiel in den Abendstunden wieder mehr Strom benötigt wird, als die Anlage produziert, kann die gespeicherte Energie verwendet werden.
Aktuell werden Stromspeicher von einer Vielzahl an Herstellern wie unter anderem Fronius, SOLARWATT oder Tesla angeboten. Die Systeme sind in verschiedenen Größen erhältlich und verfügen jeweils über unterschiedliche Vorteile. Welcher Speicher für welche Anforderungen optimal ist, kann oftmals bereits in einem kurzen Beratungsgespräch geklärt werden.
Warmwasser als Puffer
Der Eigenverbrauch kann auch durch Wärmeerzeugung gesteigert werden. Mit einem intelligenten elektrischen Heizstab kann das Wasser im Warmwasserspeicher mit dem eigenen Solarstrom erwärmt werden. Dadurch wird der überschüssige Strom aus der Photovoltaik nicht in das Netz eingespeist, sondern sinnvoll genutzt, indem er in nutzbare Wärme umgewandelt wird. Dieses System ist besonders interessant, weil es auch bei Bestandsanlagen einfach nachrüstbar ist.
E-Mobilität
Ein weiteres spannendes Thema in diesem Zusammenhang ist sicherlich die E-Mobilität. Denn mittels Ladestation können Elektromobile wie E-Bikes, E-Roller oder Elektroautos mit selbst erzeugtem Strom aufgeladen werden. Da auf diese Weise die Fortbewegungsmittel mit sauberem Solarstrom angetrieben werden, führt dies zu einem besonders umweltfreundlichen Effekt.